Presseschau-Absätze
Suchwort: "Rede"
Rubrik: Efeu, Stichwort: ARD - 5 Presseschau-Absätze
Efeu 29.07.2023 […] 'vor Kühnheit zittern': Die Rede suggeriert den Bruch eines Tabus, welches von einem mächtigen Gegner geschützt wird. Einzig Walser, der mutige Einzelkämpfer, bringt die Kraft auf, sich dem vermeintlichen Erwartungsdruck der Mächtigen zu widersetzen und die unbequeme Wahrheit auszusprechen."
Ganz anders sieht FR-Autor Arno Widmann die Rede: "Seine viel geschmähte Rede 1998 in der Frankfurter Paulskirche […] Erinnerungskultur, von dem heutige Rechtspopulisten und -extreme zehren. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an eine Zusammenfassung von Stella Leder auf ZeitOnline von 2018: "Inhaltlich finden sich in der Rede viele Elemente, die heute zu den Kernthemen des Rechtspopulismus gehören: von der Forderung nach einem Schlussstrich unter der Geschichte über die Behauptung, das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas […] wir, weil wir es erlebt und praktiziert haben. Die Nachkriegsgeneration wusste diese Keule sehr gut einzusetzen gegen ihre Väter und Mütter und auch Martin Walser hatte sie einzusetzen gewusst. Die Rede von 1998 stellte denen, die ihm zuhörten, die Aufgabe, auf dieses probate Mittel zu verzichten."
Dabei war Walser beim Thema Holocaust einer der frühen Mahner in der alten Bundesrepublik, erinnert […]
Efeu 08.11.2021 […] kunstvolle Rede", die "manche manifestartige Ausführungen zum Wesen der Literatur, die man zu diesem Anlass auch schon gehört hat, unelegant wirken" lässt. "Wer erzählen will, sollte, so Setz, 'sprechen lernen in einer Art des ständigen und beherzten Verfehlens von Seelen […]. Im Grunde kann dich niemand je verstehen. Also erklär dich. Verwalte das Unübertragbare gut.' Und ganz am Schluss der Rede, kurz […] rt seine Dankesrede, in der der Schriftsteller von Karl Krall erzählt, der einst Pferden, die schließlich im Ersten Weltkrieg verheizt wurden, per Klopfen das Buchstabieren beibringen wollte. Diese Rede, im Grunde eine Erzählung, "war von Zartheit geprägt, der Zartheit (und zarten Ironie), wie Sprache als Verständigungsmittel funktionieren kann, wie Missverständnisse poetisch sein können, wie Besc […] kurz bevor er Joseph Winkler, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker als seinen Vorbildern dankt, wird klar, mit wem Clemens Setz sich zumindest teilweise identifiziert. Er bezeichnet seine Rede als 'Klopfzeichen'. Es sind auch die Pferde, die erzählen." Der Preisträger "ist, mit gerade einmal 38 Jahren, ein kompletterer Schriftsteller als viele ältere Kollegen und manche Büchnerpreisträger vor ihm", staunt […]