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Suchwort: "Zukunft"
Rubrik: Essay - 120 Artikel - Seite 2 von 10
Essay 19.05.2021 […] Gefahr ist, kommt das Rettende auch - die Revolution, der Impfstoff, das Technische Hilfswerk. Was hingegen im Entstehen begriffen ist, bewegt sich intransitivisch, bestenfalls heliotrop auf seine Zukunft, nicht auf eine bestimmte Gefahr zu.
Wachsendes kann also schon per definitionem nicht rechtzeitig kommen, zumal es im Deutschen nicht die lateinische Verwandtschaft von crescere und creare gibt […] verabschieden.
II
Es brauchet aber Stiche der Fels
Und Furchen die Erd,
Unwirtbar wär es, ohne Weile;
Was aber jener tuet, der Strom,
Weiß niemand.
(Der Ister)
Aufgabe der Dichtung ist es nicht, Zukunft zu präjudizieren, auch nicht seismografisch als Frühwarnsystem, sondern den Erwartungshorizont des Unbekannten, das kraft eigener, prinzipiell nie gänzlich berechenbarer Kausalität auf uns zukommt […] Norm gilt: man kann sie nicht forcieren, man muss sie aber mindestens zulassen, besser noch ermutigen - und das nicht erst in den Werkstätten spleeniger Kunstprofessoren.
III
Hoffen heißt, die Zukunft dementieren
Emile Cioran
Ein letztes Mal Hölderlin: Da das Rettende ohnehin wächst, daran lässt der zeitlose Präsens keinen Zweifel, ist es sinnlos, auf […] Von
Daniele Dell'Agli
Essay 26.11.2018 […] Körper gefilmter Körper eines Darstellers, der eine Rolle verkörpern will - dessen, was in Augustinus Bekenntnissen distentio animi heißt, die Zerspannung der Seele zwischen Erinnerung, Gegenwart und Zukunft, die Zerrissenheit zwischen schmerzlicher Erfahrung, Beharren, Sehnsucht, das wilde Bereuen und die gigantische Hoffnung, das schale Jetzt, der aufleuchtende Moment Friede.
Jim ist der Seel […] und fast jeder zeigt Haut. In den Aufnahmen des Kameramanns Robert Binall aber sieht man den Körpern an, wie sie die Vergangenheit in sich aufgenommen haben, in der Gegenwart empfinden und in die Zukunft hineinreichen.
Jims Körper ist beispielhaft. Obwohl die Schultern und Arme, der Hals, der Oberkörper die eines muskulösen Mannes sind, zaudert das Fleisch, seine Bewegungen verlieren sich in […] aufgespannt oder zerrissen zwischen der Gegenwart des Vergangenen und der Erwartung des Zukünftigen, während der Augenblick immer schon verschwunden ist und weder sich selbst noch Vergangenheit oder Zukunft fest fassen kann. Die Sehnsucht ist deswegen die intentio animi. Der Frieden. Die geglückte und glückhafte Versammlung der eigenen Zeiten, bei Augustinus in der Anschauung Gottes.
Intentio animi […] Von
Katharina Hacker