Artikel
Suchwort: "Bilder"
Rubrik: Tagtigall - 40 Artikel - Seite 3 von 4
Tagtigall 10.12.2016 […] Braun in seiner soeben erschienen "Handbibliothek der Unbehausten".
Wie Wasserbüffel scheuen die Verse sich
Störrische Worte, "idiotische Herde"
Ich locke, ich schlage sie mit Zweigen und Stöcken
Bilder, die wir nicht zu buchstabieren wagen
In der Regenzeit an einer versunkenen Furt
Bis eins / verzweifelt / in die Brühe springt
Und die Strophe folgt ohne Zögern
("Kühe, Büffel, geschmuggelt über […] verstreicht. Bei Peter Waterhouse hält sie nicht selten inne. Und wir mit ihr. Die Berliner Künstlerin Nanne Meyer, auch sie ein Himmelskind, die sich im Zeichnen immer zu neuem Mut aufschwingt, hat Bilder geschaffen, die - im engen Dialog mit dem Text entstanden - die Erzählung seitenlang unterbrechen und so den Leser aus dem Kontinuum des Textes nachdrücklich hinauskatapultieren. Die Zeit dehnt sich […] amerikanischen Alltags, doch Jarmushs Hauptperson ist kein dichtender Arzt, sondern einGelegenheits-dichtender Busfahrer, der in Form eines Tagebuchs liebevoll den Ort Paterson porträtiert. Kleine dichte Bilder als Hommage ans Heute.
[…] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 01.02.2016 […] das wieder und wieder neu ansetzt, versuchen die Texte den Obsessionen - Eros, Krankheit, Tod oder Schizophrenie-Erkrankung der Mutter und das Sterben seines Freundes Leszek - Ausdruck zu geben. Die Bilder in diesen Versen sind angesiedelt zwischen Wachen und Träumen, zwischen Wirklichkeit und Phantasie, zwischen Glück und Pein. Es gibt Worte und Satzteile, die immer wiederkehren, wie "mein Körper nistet" […] - Ein weiteres Gedicht beginnt so:
mein freund ist tot und von den toten
wird er nicht mehr auferstehn.
morgen folge ich ihm wieder in die tiefe
dieser seiner augenhöhle um alles zu sehen
Die Bilder, die Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki heraufbeschwört, sind uralt und doch ganz von heute. "Der Taten sind genug gewixelt, lass uns nun endlich Worte sehen", schrieb Schmidt. Und Dycki läßt Worte sehen, […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 12.11.2015 […] wie Müller erzählt, die rote Milch an sie und wurde fortan zum Bild für Angst, Gefahr, Hilflosigkeit, Willkür und Gewalt. Rote Milch. Ein Bild, das sich auch uns anheften kann - wie bereits frühere Bilder von Herta Müller, das "Herztier", die "Atemschaukel" oder "Die Nacht ist aus Tinte gemacht". Tinte, das Bild für die Dunkelheit der Nacht, in der wir zu ertrinken drohen, ist gleichzeitig das Schr […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 07.09.2015 […] das Shuntaro 2000 zusammen mit Uli Becker, Durs Grünbein, Makoto Ooka und Junko Takahashi verfasst hat. Meist gibt es ein Thema; in der Regel ist ein Renshi vierziggliedrig. Man kreiert im Moment Bilder von großer Schönheit, und reagiert damit beim Schreiben auf die Einfälle des anderen. Dieser schreib- und witzschulende Zeitvertreib, der traditionell in Kneipen stattfindet, kann von höchster Ern […] ße Kleidung, möchte man ganz altmodisch sagen. Wunderschön. Auch "Minimal" ist eine enorme Verlegerleistung, Papier, Farbe, Druck. Doch: Was hat den Verlag veranlasst, den Fluss des Lesens und der Bilder durch diese aufwendige Klapp- und Leporello-Struktur zu unterbrechen? So schön sie anmutet, im Ergebnis überzeugt sie nicht.
***
Tanikawa Shuntarô, "Minimal", Verlag Secession, Berlin, 2015, 42 […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 03.08.2015 […] sich alle Stämme
einfinden zum Trinken, Büffel, Hirsche, Tiger,
als sähe ich sie
jeden Abend, den Gott uns schenkt -
wie schön, dieser veraltete Ausdruck.
Doch er ist da, wenn du losläßt.
Innere Bilder reihen sich schwebend aneinander und Alltag mischt sich fast unscheinbar mit Existenziellem. Die Themen variieren: die Liebe, die Mutter, der Besuch im Supermarkt, eine Bootsfahrt oder auch ein Gespräch […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 12.07.2014 […] die scheinbar zufällige Anordnung der weißen Flecken, die sich in den Steinen der Landschaft wiederholen. Sie leuchten in der Abendsonne. Lange verweilt das Kamera-Auge bei den Tierleibern, und die Bilder könnten sich uns einprägen, wären da nicht die allzu bedeutungsvoll hineingeraunten Zitate von Nietzsche, Descartes und Agamben ("Der moderne Mensch leidet an einer geschwächten Persönlichkeit") die […] Grünbein und die in Berlin ansässigen Dichter Esther Kinsky und Ernest Wichner. Urweider selbst widmete jedem als Kommentar ein Gedicht aus eigener Produktion und so bekam man eine Idee vom Wandern der Bilder durch Jahrhunderte, Kulturen und Kontinente hinweg.
Katharina Faber erinnerte an Ransmayrs Eismeister Carlsen, der samt Harpune von einem Walroß in die Tiefe der Meere gerissen wird, während Naudés […] schwarz - ein Drittes eben.
***
Zum Weiterlesen:
- Friederike Mayröcker, études, Suhrkamp 2014.
- Esther Kinsky, fremd sprechen, Matthes & Seitz 2013.
- Esther Kinsky, naturschutzgebiet. Gedichte und Bilder, Matthes & Seitz 2014.
- Bodo Hell, Omnibus. Texte von und Beiträge zu Bodo Hell, Literaturverlag Droschl 2014.
- Urs Mannhart, Bergsteigen im Flachland, Sezession 2014.
- Ernest Wichner, bin ganz […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 26.02.2014 […] ist einfach und verständlich, und dennoch treiben die Worte immer heraus aus dem Konkreten, dem sie entstammen. Sie kommen in andere Gebiete abhanden. Wie leicht ihm das alles scheinbar fällt! Die Bilder, von hoher Intensität, schweben. Willkürlich. Willkommen. Und doch bündelt jedes Gedicht in großer Strenge eine einzige Geschichte. Kirschblüten und Buschwindrösschen sind in diesem Band trotz des […] Worte bei der Hand, gruppieren sie und setzen sie im Gedicht neu aus. In der Hoffnung, dass sie dort, am neuen Ort angesiedelt, eine Zusammengehörigkeit und Zugehörigkeit entwickeln. Auch Worte und Bilder aus früheren Gedichten und Gedichtbänden werden neu angesiedelt zwischen Schweigen und Schreiben: Der Schnee zum Beispiel, der - wie das Gedicht - die Fähigkeit hat, das Vergangene oder Gegenwärtige […] Grenze. Aber auch zu Ausflügen ins Gebirge oder zu Osterspaziergängen: "am nahen bahndamm gehen die schatten der jungen birken zitternd über die gleise", heißt es darin etwa. Erlebnisse, Geschichten, Bilder, in Sprache erhalten, werden durch die Altmannsche Niederschrift in keiner Bedeutung und Logik fixiert. Alles kann bei sich sein und mitreißen, denn "jedes gedicht treibt flussaufwärts".
Es gibt eine […] Von
Marie Luise Knott