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Rubrik: Tagtigall - 3 Artikel
Tagtigall 25.08.2022 […] gilt auch für das über 150 Jahre alte Gedicht "'Hope' is the thing with feathers" der englischen Dichterin Emily Dickinson (1830-1886), das sich im Jahrbuch 2022 in der Übersetzung des Dichters Rainer René Mueller findet:
Emily Dickinson
"'Hope' is the thing with feathers"
"Hoffnung" das ist dies Federstück -
Das in der Seele hockt -
Und diese Strophe pfeift, wortlos -
Und nicht aufhört, einfach nicht […] Notzeiten nichts weiter von diesem "ich".
Das Gedicht von der Hoffnung, die einen nie verlässt, ist berühmt, vielfach übersetzt und immer wieder hochaktuell. Das könnte der Grund sein, dass Rainer René Mueller es gerade jetzt neu übersetzen wollte. Dabei ist es wahrscheinlich in seiner großen Einfachheit recht eigentlich unübersetzbar. Was macht man damit, dass im Englischen alle drei Protagonisten […] verschiedene Zugänge zum übersetzenden Gedicht; so weitet sich der Innen- und der Echoraum des Originals. Dabei schöpfen die übersetzenden Dichter immer neu aus den Möglichkeiten der eigenen Sprache. Rainer René Mueller zum Beispiel entschied sich, die Verneinung, welche die erste und die dritte Strophe verbindet ("nicht", "nie und nicht") durch ein "nie noch" in der zweiten Strophe zu verstärken. Man sieht […] Von
Marie Luise Knott
Tagtigall 06.03.2022 […] Gedichte und Prosa aus dem Krieg", übersetzt von Claudia Dathe und Esther Kinsky, Suhrkamp, Berlin 2015.
René Char, Hypnos, Aufzeichnungen aus dem Maquis (1943-1944), aus dem Französischen von Paul Celan, Fischer 1996, nur noch antiquarisch zu finden. "Hypnos", der Zustand zwischen Leben und Tod, ist René Char Leitmetapher seiner Untergrundexistenz.
Albert Camus, Kleine Prosa, aus dem Französischen von […] auch dann an die mögliche Existenz von Strohhalme klammern, wenn wir wissen, dass es sie nicht gibt, weil: vielleicht schwimmt ja gerade morgen nicht nur einer, sondern der richtige vorbei.
Es war René Char, der französische Dichter, der 1943/44 im südfranzösischen Widerstand Aphorismen und Prosagedichte gegen die eigene Verzweiflung verfasste: über die Schrecken des Terrors und das Glück des gemeinsamen […] derzeit im Spiegel schreibt, verweigert sich ebenfalls solcher Kriegssprache. Sie setzt stattdessen auf enorme Menschenfreundlichkeit. Ihre dem Schweigen abgerungenen Zeilen lesen sich, als habe sie von René Chars "Madame Mouche" gehört. Mitten im Krieg, während Bomben in ihre Straße fallen, beginnt sie einen Eintrag mit: "Es war ein Frühlingstag, die Sonnenflecken spielten auf den Wänden der Häuser und […] Von
Marie Luise Knott