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Suchwort: "Bilder"
Stichwort: Canetti, Elias - 3 Artikel
Essay 17.06.2013 […] Ursprünglich geht es weniger um die Nichtabbildbarkeit Gottes als um das Verbot von Bildern überhaupt. Nicht die Unangemessenheit der Bilder in bezug auf den unsichtbaren, allumfassenden, transzendenten Gott, sondern die gefährliche, verführerische Eigenmacht der Bilder wird kritisiert. Keine Wesen dieser Welt, in der Luft, auf der Erde oder im Wasser, dürfen abgebildet werden, weil jeder Umgang mit […] n Sinn des Bilderverbots (zum Beispiel Dt. 4, 16-20) vorsichtig: Indem er jede figürliche Darstellung verbietet, "richtet er sich gegen das symbiotische Weltverhältnis des Kosmotheismus, gegen die Bilder als Form der Welt-Verstrickung. Der Mensch ist über die Schöpfung versetzt, nicht in sie hinein. Er soll sie nicht anbeten im Gefühl seiner Schwäche, sondern sie frei und unabhängig verwalten."[28] […] Von
Daniele Dell'Agli
Vom Nachttisch geräumt 02.09.2003 […] aber kennt, der macht sich seine Gedanken, wenn er Passagen wie diese liest: "Eine Genealogie des Weiblichen lässt sich allenfalls auf der Ebene der Bildproduktionen ermitteln. Die Qualität dieser Bilder ist jedoch keineswegs mit der soziologischen Kategorie der Rolle angemessen erfasst, auch wenn sich die wirklichen Frauen gelegentlich diesen kulturellen Präformationen des Weiblichen anzugleichen […] freilich meist weit überforderten Lesern.
Silvia Bovenschen, Die imaginierte Weiblichkeit, edition suhrkamp, Frankfurt/Main 2003, 280 Seiten, 8 Euro ISBN 3-518-12431-5.
Seine Fotos sind keine Bilder
Seine Fotos liegen immer ein klein wenig daneben. Das Zentrale steht nie exakt in der Mitte. Die Aufmerksamkeit wird immer bewegt. Sein berühmtes Foto, das junge Arbeiterinnen und Arbeiter, die […] steht. Ebenso raubt bei einem Giacometti-Porträt der fein ziselierte Schlossbeschlag einer Tür rechts vom Bildhauer die Aufmerksamkeit des Betrachters.
Henri Cartier-Bressons Fotos sind keine Bilder. Sie sind Ausschnitte aus der Wirklichkeit. Das Dargestellte wird keiner Zentralperspektive unterworfen, es ist immer Teil einer Umgebung, die es sich nicht unterworfen hat, neben der, in der es bei […] Von
Arno Widmann