9punkt - Die Debattenrundschau

Kommentierter Rundblick durch die Feuilletondebatten. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.

Oktober 2023

Die volle Ladung intersektionaler Feinfühligkeit

31.10.2023. Wie konnten wir so dumm sein zu glauben, es ginge der Internationalen Linken um Menschenrechte, fragt Nele Pollatschek in der SZ. In der FR verurteilt auch Eva Illouz die Linke, vor allem aber fordert sie, Netanjahu, der die größte Katastrophe über Israel gebracht habe, aus dem Amt zu entfernen. In der Berliner Zeitung empfiehlt der Historiker Manfred Kittel jenen, die Israel Völkermord vorwerfen, einen Blick auf die UN-Genozidkonvention von 1948 zu werfen. In der taz behauptet Hasan Özbay, auf den laut FAZ die antisemitischen Posts von Fridays for Future zurückgehen, die Positionen seien im Konsens entschieden worden. Es gibt gar keinen Konsens, entgegnet Luisa Neubauer auf ZeitOnline: Das Thema Israel hatte man bisher ausgespart, um miteinander arbeiten zu können.

Es gibt ein Umdenken

30.10.2023. Wie kann Deutschland weiterhin Beziehungen zu einem Staat unterhalten, dessen Staatschef, Erdogan, die Hamas als Befreiungsbewegung und Israel als Kriegsverbrecher bezeichnet, fragt Deniz Yücel, der in der Welt auch an türkische Pogrome erinnert. Für die insgesamt noch knapp 20.000 Juden in der Türkei brechen wieder schwere Zeiten an, ergänzt die taz. Spätestens seit den "Al-Quds"-Märschen, die 2014 auch Deutschland erreichten, hätte man wissen müssen, welcher Judenhass hier "schlummert", ärgert sich die jüdische Schauspielerin Raquel Erdtmann in der FAS. Die SZ verabschiedet den Postkolonialismus.

Schneller laufen

28.10.2023. Der Terror ist nicht vorbei, wir sind mittendrin, sagt  Ricarda Louk, Mutter der entführten Deutschen Shani Louk, in der FAZ. In der SZ stellt Eva Illouz fest: "Die Linke hat terrorisierte Juden in der ganzen Welt und in Israel schamlos im Stich gelassen." Auch die taz versucht zu begreifen, was die Linke umtreibt, und konstatiert, dass in den Kibbutzim gerade linke Israelis umgebracht und entführt wurden. In der FR erklärt der Historiker Richard Overy, warum der Zweite Weltkrieg für ihn im Jahr 1931 anfing.

Kein Verlangen nach Demokratie

27.10.2023. Es wird schwer für Israel, die Hamas ist nicht nur eine Organisation, sondern eine Ideologie, sagt der israelische Hamas-Experte Assaf Moghadam in der taz. Die türkische Republik wird hundert. Aber bis heute gibt es in der Türkei keinen Gesellschaftsvertrag, kein ziviles Gefühl für die Gesellschaft, sagt der türkische Politologe Cengiz Aktar in der FR. Terroristen, das sind für Erdogan demokratisch gewählte kurdische Bürgermeister, Journalisten oder Feministinnen, die Hamas zählt nicht dazu, schreibt Deniz Yücel in der Welt. Alle Medien sind entsetzt über die krass antisemitischen Instagram-Posts der "Fridays for Future".

Radikale Verbindungen

26.10.2023. In vielen Medien steht heute linker Antisemitismus zur Debatte: "Das Bindeglied zwischen der radikalen Linken und fundamentalistischen Organisationen wie der Hamas ist der Glaube an absolute Gerechtigkeit", schreibt Yuval Noah Harari in der SZ. Der Antisemitismus gehört von Anfang an zur Linken, sagt der Historiker Michael Brenner im Gespräch mit der Zeit. In Berlin wird heftig über Integration debattiert: Die Berliner Integrationsbeauftragte Katarina Niewiedzial fürchtet im Tagesspiegel, "dass die aktuelle Debatte ein Verstärker für den antimuslimischen Rassismus ist". Ihre Neuköllner Kollegin Güner Balci fordert ein "Ende des Empowerments reaktionärer und demokratiefeindlicher Imame". Unterdessen teilt Seyran Ates mit, das sie ihre liberale Ibn-Rushd-Gothe-Moschee wegen Terrordrohungen schließt.

Kein Akt des Widerstands

25.10.2023. "Wie viel moralische und politische Blindheit ist möglich?", fragt Natan Sznaider in der SZ eine globale Linke, die "Palästina von deutscher Schuld befreien" will. Vielleicht sollten sich die Palästinenser erstmal von der Hamas und der Fatah befreien, ergänzt die FAZ. Ebenfalls in der FAZ denkt Dan Diner angesichts der Bedrohungen Israels über eine Zweistaatenlösung nach. Was muss noch passieren, dass führende westliche Intellektuelle begreifen, mit wem wir es hier zu tun haben, fragt der israelische Journalist Ben-Dror Yemini, der in der Welt klarstellt: Es ist offensichtlich, dass hier ein Völkermord geplant ist. Außerdem: Nach den Wahlen in Polen hofft Ivan Krastev, dass der Rechtsruck in Europa aufhaltsam ist.

Der Terror setzt das Denken aus

24.10.2023. Warum schweigen palästinensische Intellektuelle zum Terror der Hamas? Es liegt an den deutschen Rederegeln, glaubt die Zeit, die jede Sympathie für Palästinenser verbiete. Wenn es um Demokratie im Nahen Osten geht, setzt in der FR Navid Kermani lieber auf die iranische Öffentlichkeit. Frieden beginnt mit der Ausschaltung der Hamas, antwortet Bernard-Henri Lévy all jenen, die um die Palästinenser fürchten. Im Guardian beklagt die bosnische Autorin Lana Bastašić eine einseitige Israelunterstützung der Deutschen. In Frankreich stehen die Antisemiten heute links, staunt die FAZ. Auch die Hamas schöpft gern aus dem Reservoir der Nazi-Ideen, meint Paul Berman in der NZZ.

Statt der Städte nur Staub und Ruinen

23.10.2023. Immerhin: Endlich hat in Berlin eine Solidaritätskundgebung für Israel stattgefunden, Frank-Walter Steinmeier redete, und betonte, dass Judenhass auf unseren Straßen nicht hinnehmbar sei. Währenddessen traf sich die die islamistische Sekte Hizb ut Tahrir auf dem Alexanderplatz. Ähnliche Szenen zeigen wir aus Amsterdam, Stockholm und Paris. Und Greta Thunberg? Die SZ fragt verzweifelt, wie sich Antisemitismus so ins linke Denken fräsen konnte. Die NZZ sucht nach Gemeinsamkeit zwischen Putin und der Hamas. Es gibt auch andere Themen: Die FAZ erinnert an hundert Jahre türkische Republik.

Dieses mutige gegen den Hass kämpfende Deutschland

21.10.2023. Propaganda ist in diesem Krieg alles, lernt die SZ am Beispiel der Reaktionen auf den Raketeneinschlag auf das Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza. Die taz blickt ungläubig auf pro-palästinensische Schilder deutscher Studenten, die fordern, "Befreit Palästina von der deutschen Schuld": Was ist das anderes als die Forderung nach einem Schlussstrich von links? In der SZ hält der russisch-jüdische Schriftsteller Alexander Estis eine Rede an die "Sehr verehrten Antisemiten" in Deutschland. In der taz beklagt der in Berlin lebende israelische Autor Tomer Dotan-Dreyfus, dass es in Deutschland nicht möglich sei, sowohl die israelische Besatzung als auch die Hamas anzuklagen. In der Zeit warnt Gerhart Baum vor einer Verharmlosung der AfD.

Zwei Gedanken gleichzeitig

20.10.2023. Der Filmdienst fragt sich, wie man mit den Bildern umgehen soll, die die Hamas von ihrem Massaker publiziert: Man kann eigentlich nur davon erzählen, nicht sie zeigen. Die FAZ notiert, dass die Hamas die Bilder zwar selbst ins Netz stellt, gleichzeitig aber behauptet, nie israelische Zivilisten angegriffen zu haben. Diese Bilder haben einen Zweck, erklärt der Soziologe Stefan Malthaner auf Spon: Sie spiegeln die eigene Macht in der Angst des Opfers. Die taz beklagt mangelndes Mitgefühl in Deutschland für die Palästinenser. Die NZZ versucht den Zivilisationsbruch zu verarbeiten, der in dem Massaker liegt. Im Guardian freut sich der polnische Autor Witold Szabłowski, dass Polen wieder eine "vibrierende Demokratie" ist.

Zögerliche Solidarität

19.10.2023. Slavoj Zizek sorgte auf der Frankfurter Buchmesse mit seiner Rede für einen Eklat: In dieser Situation der kühle Analytiker sein zu wollen ist für einen Philosophen verständlich, für einen aufmerksamen Menschen naiv, meint die SZ. Die Zeit fragt, warum die postmoderne Linke so offensichtlich ein Problem damit hat, das Hamas-Massaker an Israelis zu verurteilen. Die taz weist daraufhin, dass die Algorithmen der sozialen Medien dabei helfen, die Propaganda der Hamas zu verbreiten.

Das humanitäre Gewissen des Westens

18.10.2023. Der Historiker Arie M. Dubnov geht in der FAZ hart mit der israelischen Regierung ins Gericht, die die eigene Bevölkerung nicht geschützt habe. Die Ruhrbarone raten den Unterstützern der Hamas, mal einen Blick in deren "Charta" zu werfen: Wer kann diesen antisemitischen Irrsinn gutheißen? Die Palästinenser hätten sich schon längst von der Hamas emanzipieren können, ruft Mirna Funk in der NZZ. Natalie Amiri fordert Deutschland in der SZ auf, endlich politische Konsequenzen daraus zu ziehen, dass Iran Terror in Milliardenhöhe finanziert.

Es geht allein um das Töten von Juden

17.10.2023. Der Mord an über tausend israelischen Zivilisten lässt sich weder als Widerstand noch als Dekolonisierung rechtfertigen, stellt der israelische Soziologe Natan Sznaider in der FAZ klar. Das sehen Demonstranten und einige Politiker in Europa und Lateinamerika anders, berichtet die taz, während ihr die "Yallah Intifada"-Rufe um die Ohren fliegen. Auch die israelischen Intellektuellen Omri Boehm und Omer Bartov kritisieren vor allem Israel: Wer bei den Massakern der Hamas von Pogromen spricht, verweigert sich der politischen Analyse, erklärt Bartov in der FR. Und Boehm wirft seinen Landsleuten "Verleugnung der Realität" vor. Die FAZ fragt: Wie lassen sich die Menschen in Palästina und Israel von der Hamas befreien? Außerdem: Im Guardian gratuliert Timothy Garton Ash der polnischen Opposition zum Wahlerfolg.

Israelis, die zufällig Juden sind

16.10.2023. FAZ und taz betrachten den Nahostkonflikt von Ägypten, Iran und Libanon aus. Der Tagesspiegel staunt über die Geschwindigkeit, mit der die Brandmauern bei der extremen Linken fallen, sobald es um Israel geht. Im Observer fragt Howard Jacobson alle jene, die Israel eine Mitschuld an den Terrorattacken der Hamas geben: Galt "victim blaming" für die Linke nicht immer als Verbrechen? Die NZZ erinnert daran, wie klarsichtig Friedrich Dürrenmatt schon in den Siebzigern palästinensischen Terror benannte. Und Zeit online begrüßt die historische Wahl in Polen.

Und schleuderte einen Stein

14.10.2023. Für die taz gibt es keine Alternative: "Die Hamas muss jetzt zerstört werden." Das Trauma wird Israel für immer verändern, schreibt Eva Illouz in der NZZ. In der SZ sagt der Nahosthistoriker Eugene Rogan voraus, dass die Hamas für ihr Morde in der arabischen Welt "trotzige Anerkennung" bekommen wird. Die Mordaufrufe der Hamas für den gestrigen Freitag hatten Wirkung: In Frankreich wurde der Lehrer Dominique Bernard erstochen. In Berlin sind jüdische Kinder gestern zuhause geblieben - aus Angst vor Angriffen. Auch jene Feuilletondebatten, die die letzten Jahre dominierten, stehen in neuem Licht: Kann es sein, dass die "Weltoffenheit" genozidalen Diskursen galt? Die Aufarbeitung beginnt.

Der Rand des Abgrunds

13.10.2023. Die Welt hat Angst vor diesem Freitag. Die israelische Armee ruft die Bewohner des nördlichen Gaza-Streifens auf, ihn in Richtung Süden zu verlassen. Die Bilder, die aus dem Gaza-Streifen kommen, sind grauenhaft. In der taz schildert der Militärsoziologe Yagil Levy das tragische Dilemma der israelischen Armee. In Deutschland fürchtet man nach Aufrufen der Hamas zu neuer Gewalt Demonstrationen und Attentate: Wo bleibt das Zeichen der Solidarität der Mehrheitsgesellschaft auf den Straßen, fragt die Jüdische Gemeinde. In Paris feiern Tausende die Morde der Hamas.

Endlose Schande

12.10.2023. Esther Schapira schreibt in der Jüdischen Allgemeinen über Vivian Silver, eine überzeugte Pazifistin, die sich in Gaza für palästinensische Frauen einsetzte. Sie gehört heute wohl zu den Geiseln. Ofer Waldman, ehemaliger Hornist des West-Eastern Diwan Orchestra, spricht aus, was ihm heute mit am meisten wehtut: "Das Schweigen fast aller palästinensischer Freundinnen und Freunde." Warum, fragt Philipp Peyman Engel im Tagesspiegel, rufen die Leute immer nur "Free Palestine" und nie "Free Palestine from Hamas"? Die einzige Chance auf eine dauerhafte Lösung besteht darin, den radikalen Islam zu besiegen, sagt Alain Finkielkraut in der Welt. Es gibt keine mildernden Umstände für linken oder muslimischen Antisemitismus, hält Armin Nassehi in der Zeit fest.

Dieser alptraumhafte Moment

11.10.2023. Die Zahl der von Hamas umgebrachten israelischen Zivilisten steigt laut New York Times auf über tausend. Die Namen der Orte mit den schlimmsten Massakern sind das Nova-Musikfestival, der Kibbuz Be'eri und der Kibbuz Kfar Aza. "Der ultimative israelische Albtraum ist Hilflosigkeit", schreibt der israelische Politologe Yossi Klein Halevi in Atlantic. Aber er hofft, dass die Ereignisse das Land zusammenschweißen. Israel steht vor dem größten moralischen Dilemma seit seiner Gründung, schreibt Ronen Steinke in der SZ. In der FAZ macht Amin Maalouf auf einen Unterschied zu 1973 aufmerksam: Die arabischen Staaten halten sich raus. In der Welt attackiert Mirna Funk jene Linke, die jetzt ausnahmsweise mal keine Worte findet.

Und jetzt? Das Schweigen

10.10.2023. Nach wie vor okkupieren die Ereignisse in Israel unsere ganze Aufmerksamkeit - und wieder können wir nicht einen konzisen Überblick liefern, sondern viele Splitter, die versuchen, wenigstens den Moment ein wenig einzufangen. Es gibt viele Reaktionen auf Reaktionen: FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube ist zornig, unter anderem über die eiskalten Öffentlich-Rechtlichen. Sollen wir die Bilder zeigen, fragt Deniz Yücel, in der Welt? Ja, wir sollen. Die BBC und die Washington Post zeigen, wie man mit den Videos umgehen kann. Der Streit setzt sich auch auf Berliner Straßen fort, protokolliert unter anderem die Berliner Zeitung. Spiegel online resümiert: 900 Israelis sind gezählt, die von den Hamas-Terroristen umgebracht wurden. Nicht nur Israel war abgelenkt, schreibt Ayaan Hirsi Ali in Unherd, wir waren es.

Ein neues Trauma

09.10.2023. Der sadistische Spaß, den die Terroristen bei ihren Verbrechen zeigen, soll unterstreichen, dass Juden auch in ihrer Heimat Opfer von Pogromen werden können. Die Medien und die sozialen Medien versuchen den Schock zu verarbeiten, den diese Verbrechen in Israel und der Weltöffentlichkeit auslösen. Zugleich versuchen erste Kommentare die neue Weltlage zu verstehen.

Das linksbürgerliche Verdrängen

07.10.2023. Unter anderem die taz würdigt den heroischen Einsatz der Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi für die Demokratie im Iran. Die Welt fragt, ob Elon Musk mit seiner Twitter-Übernahme einem rechtsextremen und antisemitischen Szenario folgt. Es ging im bayerischen Wahlkampf um fast nichts, aber dafür in immer schärferer Polarisierung, beobachtet die FAZ. Die SZ porträtiert den Medienmanager Mark Thompson, der CNN ins Streaming-Zeitalter bugsieren soll. Mit Faschismus-Vergleichen kommt man nicht weiter, schreibt Hedwig Richter ebenfalls in der SZ mit Blick auf den neuen Rechtsextremismus.

Weder Autorität noch Heiligkeit

06.10.2023. Die Deutschen sind die Gewinner von gestern und darum die Verlierer von heute, sagt Ivan Krastev in einem Gespräch mit Robert Habeck im Spiegel. Das in Dänemark geplante Gesetz gegen Koran-Verbrennungen geht über das vor wenigen Jahren abgeschaffte Blasphemiegesetz sogar noch hinaus, fürchtet die NZZ. Die Ruhrbarone untersuchen das segensreiche Wirken der Mercator-Stiftung. In Ravensbrück waren nicht nur Frauen eingesperrt, sondern auch Männer, darunter viele Homosexuelle. Eine Ausstellung erinnert daran - die taz rät zum Besuch.

Potenzial zu einer globalen Eskalation

05.10.2023. In der Zeit verzweifelt die Autorin Laura Cwiertnia angesichts der Ereignisse in Bergkarabach: Die Erinnerung an die dort lebenden Armenier wird systematisch ausgelöscht - so wie schon einmal in der Türkei. In der FAZ blickt der russische Soziologe Lew Gudkow deprimiert auf den Zustand der Russen im allgemeinen und der Opposition im besonderen: Ohne eine Aufarbeitung der sowjetischen Vergangenheit werde sich nie etwas ändern, bescheinigt er beiden. In der taz ermuntert der Sozialwissenschaftler Tim Engartner zu mehr Investitionen in die Bahn: Dann klappt das Bahnfahren so gut wie in der Schweiz!

Hier wird nichts nachgeplappert

04.10.2023. Die russische Schriftstellerin Natalja Kljutscharjowa erzählt in der NZZ vom Überlebenskampf der verbliebenen Opposition im Land. Vor hundert Jahren wurde der Begriff des "Totalitarismus" geprägt, und eine antitotalitäre Haltung ist aktueller denn je, schreibt Richard Herzinger im Perlentaucher. Can Dündar schreibt in Zeit online über die neue türkische Auswanderungswelle - von der Deutschland profitiert. Und in Amerika ist etwas nie Dagewesenes passiert: Der Sprecher des Repräsentantenhauses wurde abgewählt - erste Kommentare zum Chaos in der amerikanischen Politik.

Diese Straßenmacht-Erinnerung

02.10.2023. In der FAZ erklärt die - wenn man so sagen kann - russische Autorin Irina Rastorgujewa am Beispiel ihrer Heimat Sachalin, was russische Identität ist. Antirassismus kann zu Rassismus führen, warnt Yascha Mounk in seinem Blog. Die Popularität der AfD in den Neuen Ländern hat auch mit schlecht verarbeiteten Erfahrungen des demokratischen Aufbruchs 1989 zu tun, meint die Historikerin Christina Morina im Tagesspiegel. Journalisten sind nicht besonders links und sollten darauf achten, dieses Narrativ nicht selbst in den Medien zu verbreiten, meint der Medienwissenschaflter Thomas Hanitzsch in der SZ.