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Außer Atem: Das Berlinale Blog
Aktualität: 01.02.2017 bis 03.03.2017 - 58 Artikel - Seite 1 von 4
Außer Atem: Das Berlinale Blog 17.02.2017
Wie stellen Sie sich das Paradies vor, fragt die Frau. Als Land, in dem Milch und Honig fließen, sagt der eine, da muss man nicht mehr arbeiten, der andere, es gibt Früchte im Überfluss, so der dritte. Und Wein, darum gibt es nämlich das Paradies, damit wir hier so gottesfürchtig leben, dass wir dort dann im Überfluss genießen können, was uns auf der Erde verboten ist, sagt ein fünfter. Etwa die Hälfte der befragten Männer sind überzeugt, dass jeder Mann im Paradies die Zärtlichkeiten von 72 ihm allein zugedachten Houris empfängt. Und was machen die Frauen im Paradies? Da gucken alle ganz verblüfft, diese Frage haben sie sich noch nicht gestellt. Von
Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 16.02.2017
Die Flucht sehen wir nicht, nur die Ankunft: Die Tunesierin Samia hat es nach Paris geschafft. Sie wohnt - wie einige andere Illegale auch - bei Imed, einem Bekannten aus Tunesien. Imed arbeitet in einer Bar, er hat Arbeit, eine Wohnung, Geld - kurz, er kennt sich aus. Er hat aber auch einen dominierenden Charakter. Er weiß ganz genau, was gut für den Neuankömmling ist und was nicht. Samia lässt sich das nicht lange gefallen, schnell hat sie sich freigemacht und zieht zu Madame Berteau, einer wohlhabenden Witwe, die Hilfe braucht beim Sortieren des Nachlasses ihres Ehemannes. Unten vor der Tür steht bald Imed, der Samias Unabhängigkeit nicht akzeptieren will. Von
Anja Seeliger
Außer Atem: Das Berlinale Blog 15.02.2017 Wenn Colonelle Honorine Munyole auftaucht, wird ihr gehuldigt. Sie ist Maman Colonelle, und die Frauen des Dorfes bekunden ihre Ergebenheit gegenüber der kräftigen Offizierin. In Bukavu hat sie lange Dienst getan, jetzt wird sie versetzt. In Kisangani, V.S. Naipauls legendärer Stadt an der Biegung des großen Flusses, soll sich ihre Polizeieinheit dem Schutz von Kindern und dem Kampf gegen sexuelle Gewalt verschreiben. Groß verkünden es die Lettern über dem Eingang ihres Reviers, neben dem UN-Signet, auf ihrer Uniform prangen zwei stolze Löwenköpfe. Neunzehn Polizisten stehen ihr zur Verfügung, die notdürftig Haltung annehmen, wenn die Kommandeurin es verlangt, aber voll dabei sind, wenn sie ihre Kampfmontur anlegen und die Maschinenpistolen aus dem Schrank holen dürfen.
Von
Thekla Dannenberg