Anton Tschechow

Kaschtanka und andere Kindergeschichten

(Ab 8 Jahre)
Cover: Kaschtanka und andere Kindergeschichten
Diogenes Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783257011074
Gebunden, 156 Seiten, 13,90 EUR

Klappentext

Ausgewählt und aus dem Russischen übersetzt von Peter Urban. Mit Zeichnungen von Tatjana Hauptmann. Vor der Kulisse des winterlichen Russlands der Zarenzeit wird die Geschichte der kleinen Hündin Kaschtanka erzählt, die sich verlaufen hat. Sie wird von einem Zirkusdompteur aufgenommen, in dessen Wohnung wunderliche Dinge passieren. Am Ende findet Kaschtanka glücklich zu ihren Besitzern zurück.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.01.2005

Kindergeschichten - also Geschichten, die extra für Kinder geschrieben wurden - sind das eigentlich nicht, informiert Rezensent Klaus Doderer, sondern einfach frühe Kurzgeschichten von Tschechow, der aber ohnehin der Auffassung gewesen sei, man sollte nicht speziell für Kinder schreiben. Und so ist es auch hier: Einigen Geschichten fehlt es nicht an Humor, aber über vielen liegt auch Ernst und Traurigkeit, schreibt Doderer, "Tschechows nachdenkliche Auffassung von der Undurchsichtigkeit des Lebens steckt ebenso in dieser Sammlung wie die Schilderung von glücklichen Momenten." Illustriert ist das Buch mit Schwarzweißzeichnungen von Tatjana Hauptmann, die eher die heitere Seite der Erzählung betont, erfahren wir noch.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.01.2005

"Witzig und leicht" geht es nur in wenigen Geschichten in Anton Tschechows Kinderbuch "Kaschtanka" zu, berichtet Rezensentin Sonja Zekri, hat es aber trotzdem sehr gerne gelesen. Denn Tschechow wäre eben nicht Tschechow, "wenn er seine Figuren nicht ebenso im wohlhabenden Bürgertum fände wie in der Gosse". Folglich handeln die Geschichten von unglücklichen Waisenkindern, die verzweifelte Briefe an den Großvater schicken, Kutschern, die vor lauter Einsamkeit mit ihrem Pferd sprechen, Jungen, die zu spät zum Arzt gehen und wahrscheinlich ihren Arm verlieren. "Kindheit, das ist bei Tschechow kein behütetes Aufwachsen, sondern ein Überlebenskampf im Kleinen, nach Kinderregeln, mit Kinderängsten", meint die Rezensentin. Häufiger als ein fröhliches Ende wird man also ein "realistisches" bis "lakonisches" finden. Und nicht zuletzt seien auch die Kinder selbst bisweilen kleine Monster.
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