Gerbrand Bakker

Jasper und sein Knecht

Roman
Cover: Jasper und sein Knecht
Suhrkamp Verlag, Berlin 2016
ISBN 9783518425503
Gebunden, 445 Seiten, 24,00 EUR

Klappentext

Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke. Ein erfolgreicher niederländischer Romanautor kauft ein altes Haus in der Eifel und lässt sich dort mit seinem Hund Jasper nieder. Die Holzöfen ziehen bei Nieselregen schlecht; den Pansen, den der jagende Nachbar für Jasper vorbeibringt, riecht man im ganzen Haus; der Hund ist von ähnlich schwierigem Charakter wie sein Herr, der sich als "von Natur aus depressiv" beschreibt. Gerbrand Bakker schreibt über ein Jahr in der Eifel, über ein Jahr im Leben eines Mannes, der in Romanen wie "Oben ist es still" die Seelen der Menschen auslotet und sich nun einen Blick ins eigene innere Erleben erlaubt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 22.10.2016

Zunächst erscheint Rezensent Ulrich Seidler dieses Buch wie ein literarisches Nebenprodukt des niederländischen Autors Gerbrand Bakker, schnell zieht es den Kritiker aber in seinen Bann: Zwar ist die Sprache dieses Tagebuchs über ein Jahr aus dem Leben des Schriftstellers weniger dicht als in seinen Romanen, informiert der Rezensent. Bisweilen fragt er sich auch, weshalb ihm der depressive Autor all diese Familiengeschichten, Erinnerungen, Ausführungen über Homosexualität, Literaturbetrieb und seelische Verfassung erzählt. Die Lektüre dieser kreisenden Annäherung an den "Lebenskern" des Autors entfaltet aber bald eine "seelische Wirkung", versichert der Kritiker, der das leider nicht weiter ausführt.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 15.10.2016

Britta Heidemann schätzt die großen Seelen- und Landschaftsromane des niederländischen Schriftstellers Gerbrand Bakker. Weshalb der Autor aber in den letzten Jahren nur noch Kolumnen schrieb, erfährt in sie in diesem Tagebuch, das ihr die mit Alltagsbeobachtungen und Familienchronik angereicherte Krankengeschichte einer Depression erzählt. Und so liest die Kritikerin hier vom frühen Tod des kleinen Bruders, vom lebenslangen Unbehagen und den psychischen Zuständen, die Bakker "schonungslos" offenlegt. Wie der Autor im Dämmerlicht des Vergessens nach Erinnerungen sucht, diese mit Worten umkreist, hat der Rezensentin gut gefallen. Umso mehr bedauert sie, dass Bakker künftig wohl keine Romane mehr schreiben wird.
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