Oliver Storz

Die Freibadclique

Roman
Cover: Die Freibadclique
SchirmerGraf Verlag, München 2008
ISBN 9783865550576
Gebunden, 248 Seiten, 19,80 EUR

Klappentext

Sommer 1944, irgendwo im Schwäbischen: Den Jungs aus der Freibadclique, alle Jahrgang 1929, steht der Sinn nach allem mehr als nach dem nationalen Gedanken. Sie sehnen sich nach Swing und Bigband-Sound, nach Lore im roten Badeanzug und dem Ende des faulen Zaubers Voller Poesie, rauer Jungs-Atmosphäre und ungemein lebendig erinnert sich Oliver Storz an einen denkwürdigen Sommer am Ende des Kriegs. Drei Passagen dieses Buchs waren als Vorabdrucke in der SZ am Wochenende zu lesen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.01.2009

Diese Knuffkes, wie eine der Hauptfiguren in Oliver Storzs Roman heißt, gehören unbedingt zur bundesrepublikanischen Nachkriegswirklichkeit, findet Ijoma Mangold. Daran dass Storz mit diesem Buch eine Generation dem Vergessen entreißt, die dem Heroismus der letzten Kriegstage Freidenkertum und jazzig-lässigen Ungehorsam entgegensetzten, hat Mangold keinen Zweifel. Der Schwung dieser Skeptiker in Badehose teilt sich dem Rezensenten ganz unmittelbar mit, weil der Autor den Sound der Epoche in allen Facetten und leichtfüßig zudem wiedererstehen zu lassen vermag. Für Mangold wird das Buch zur Fundgrube an Redewendungen und Sprüchen, zur Erinnerung auch an Kempowskis "Deutsche Chronik". Gleichfalls ins Schwarze trifft die Wahl des Zentralmotivs "Freibad". Für Mangold ein metaphorischer Ort, der die Unschuld der späteren Bundesrepublik in sich trägt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.10.2008

Walter Hinck bewegen angesichts von Oliver Storz' Roman "Die Freibadclique", in dem er von einer Gymnasiastengruppe im letzten Kriegs- und im ersten Friedensjahr 1945 in einer schwäbischen Kleinstadt erzählt, gemischte Gefühle. Unübersehbar sei der autobiografische Hintergrund des Romans, was auch die intime Kenntnis der Details des 1929 geborenen Autors belege, so der Rezensent. Überzeugend sieht er die aufgeladene Atmosphäre dieser "Zwischenzeit" eingefangen. Was ihn allerdings sehr befremdet, ist die drastische, vulgäre Sprache, die in der "Freibadclique" gepflegt wird und für die Generation der Gymnasiasten dieser Zeit laut Hinck gänzlich unpassend ist. Hier sieht der Rezensent eine unbotmäßige Anbiederung an jugendliche Leser, die er genauso ablehnt, wie Storz' Versuche, die Handlung durch "reißerische erotisch-kriminelle" Elemente aufzupeppen.
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